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HORNER Magazin | 02.2012

HORNER Magazin | 02. 20126 da!“, rief meine Freundin Rike, als ich neulich aus der Vor- straße kam und mal wieder stundenlang mitten auf der Leher Heer auf Grün wartete. Was hab ich mich schon über diese Ampel geärgert! Wer da nicht lossprintet wie ein Hundert- meterläufer, der schafft es nie in einem Rutsch. Ich also im Rücken die heulende Straßenbahn und vor meiner Nase die vorbeipre- schenden Autos. Und weit dahinter Rike, die offensichtlich auf ein Pläuschchen mit mir wartete. „Nun zieh doch nicht so’n Gesicht“, begrüßte sie mich, als ich es zwischen einem Schwung Omis an Rollatoren bis nach drüben ge- schafft hatte. „Ist doch heute das reinste Frühlingswetter.“ Was mich der Frühling kümmere, wenn man sich hier durch die Straßen wühlen müsse wie in Manhattan, fragte ich Rike. Immer dieser Durchgangsverkehr aus beiden Richtungen. „Jetzt reg dich mal nicht auf“, ermahnte sie mich streng. „Die Lilienthaler wären froh, wenn sie zwei Richtungen hätten!“ Auweia, nicht wieder das Thema! Seit Monaten höre ich mir das schon an, eigentlich seitdem sie angefangen haben, jenseits der Wümme die ersten Bäume zu fällen. Rikes Cousine hat nämlich einen kleinen Laden an der Hauptstraße. Und der sei, wie ja be- kanntlich alle Läden in Lilienthal, kurz vor dem Exitus. Das sei alles so unglaublich, wettert meine Freundin oft, dass die von der Gemeinde denen immer noch einredeten, die Linie 4 sei was Gutes. Dabei hätten sie aus ihrem schönen Örtchen doch jetzt schon ein Geisterdorf gemacht. Früher ist Rike ja regelmäßig mit ihrem Hans- Georg bis zum Falkenberger Kreuz geradelt. Aber das sei ja völlig unmöglich geworden. Und zwar nicht nur, weil Hans-Georg vor an- derthalb Jahren das Zeitliche gesegnet hat, sondern weil man da als Radfahrer in Lebensgefahr schwebe. Und das Schlimmste, klagt Rike, die das Dilemma ja eins zu eins von ihrer Cousine mitbe- kommt: Die Geschäftsleute könnten kaum noch ihre Mieten bezah- len, aber der Werbering ließe sich immer teurere Kampagnen einfallen. Die reinste Mafia sei das. „Hast du das Neueste mitgekriegt?“, fragt Rike jetzt. „Dass die die eine Straße wieder für den Verkehr freigeben wollen, obwohl die Kinder nicht wissen, wie sie die morgens überqueren sollen? Jetzt legen sich die Geschäftsleute auch noch mit den eigenen Mitbür- gern an. O Gott, Ada, wegen der Straßenbahn bricht da noch ein Bürgerkrieg aus. Wie gut, dass wir in Horn wohnen.“ Herzlichst, Ihre von Ada Meyerdiercks GEHORNTES FRISCH GEMISCHTES AUS HORN-LEHE A „Ad Hok”-Ausstellung der Horner Künstler [JB] So lebendig war es schon lange nicht mehr im Ortsamt Horn- Lehe! Acht Künstler haben auf Einladung des Bürgervereins und des Beirates eine Ausstellung ihrer Bilder organisiert, die kürzlich von Lars Hendrik Vogel, Herausgeber dieses Magazins, und dem Vorsitzenden des Bürgervereins, Reinhard Jarré, feierlich eröffnet wurde. Zu sehen sind über 60 Arbeiten unterschiedlicher künstlerischer Posi- tionen zeitgenössischer Kunst von Akkela Dienstbier (Arbeiten aus Fundstücken aus der Natur auf Papier und Kunststoff), Gabriele Kroll (Zeichnung und Fotomontage), Jennifer Moran Juan (Drucke von Pa- stellzeichnungen und Mischtechniken), Pia van Nuland (grafische Drucke), Harald Bornemann (Pop Art), Andreas Horn (philosophisch geprägte abstrakte Malerei), Siko Ortner (Aerosol ART) und Jorge Lá- zaro Pérez Fraga “Papucho” (Malerei). Harald Bornemann und seine mehrfarbigen Siebdrucke mit der Horner Mühle kennen die Horner vom Mühlenfest. Er arbeitet überwiegend auf schwerem 300-Gramm-Papier, aber auch auf verschiedenen anderen Ma- terialien, wie grundierter Leinwand, Holz oder Kunststofffolien. Schwer- punkt der Arbeiten von Pia van Nuland ist die Illustration von technischer Grafik über künstlerisches Aquarell bis zur spitzfedrigen Zeichnung. Sie studierte in Holland und Schottland Grafik-Design und Illustration. Jennifer Moran Juan bevorzugt die abstrakte Malerei und spielt gerne mit Farben und Formen. Sie arbeitet vorwiegend mit Öl- farbe, Pastellkreise, Bleistift und Aquarellfarbe. Fotos von Reisen und Naturaufnahmen sind die Grundlage für die Fotocollagen von Gabriele Kroll. Sie arbeitet dabei mit unterschiedlichen Medien. Im Vordergrund ihrer Bilder steht die Auseinandersetzung mit dem Unterbewussten. Bevor ihn die Faszination der Sprühtechnik und die damit verbundenen einzigartigen Ausdrucksmöglichkeiten in ihren Bann gezogen haben, beschäftigte sich Siko Ortner mit dem Zeichnen und Malen seiner Um- welt. Als Graffitikünstler und Graffitidozent für Stancelart verbindet er Schriftkunst mit Sprühtechnik, seine Malerei gestaltet er in Airbrush- Technik. Zu sehen sind die Bilder bis zum 20. Juli täglich von 8 bis 17 Uhr im Ortsamt in der Berckstraße 10. Die “Ad Hok”-Künstler - stehend v.l.n.r.: Andreas Horn, Akkela Dienstbier, Harald Bornemann, Pia van Nuland, Jennifer Moran, Gabriele Kroll, sitzend Siko Ortner, Papucho.